Unter den mit einer Schilddrüsenunterfunktion verbundenen Erkrankungen ist die Hashimoto-Thyreoiditis die häufigste. Sie betrifft alle Altersgruppen, doch Statistiken zeigen, dass die höchste Inzidenz zwischen 45 und 65 Jahren zu beobachten ist. Die Hashimoto-Thyreoiditis wird zunehmend bei Frauen nach Schwangerschaft und Geburt diagnostiziert (bis zu 5-10 % der Frauen können betroffen sein). Wir führen die Symptome dieser Krankheit oft auf Müdigkeit, Stress oder schlechte Ernährung zurück, doch in Wirklichkeit schreitet die Krankheit fort und verursacht immer größere Schäden im Körper.
Die Ätiopathogenese dieser Erkrankung hängt mit genetischen und umweltbedingten Faktoren zusammen (darunter Rauchen, Virusinfektionen und in den letzten Jahren Selenmangel). Doch zu ihren Ursachen sind noch viele Fragen offen. Bekanntlich handelt es sich bei der Hashimoto-Thyreoiditis um eine Autoimmunerkrankung, d. h. der Körper wendet sich gegen sich selbst – in diesem Fall greift er die Schilddrüsenzellen an. Die betroffene Schilddrüse beginnt, immer weniger Hormone zu produzieren, was sich negativ auf die Funktion des gesamten Körpers auswirkt. Eines der ersten alarmierenden Symptome ist eine schnelle Gewichtszunahme trotz unveränderter Ernährung oder körperlicher Aktivität. Dies liegt daran, dass Schilddrüsenhormone die wichtigsten Regulatoren des Stoffwechsels sind. Sinkt ihr Spiegel drastisch, äußert sich dies in einer Gewichtszunahme. Bei einer schweren Hypothyreose (Schilddrüsenhormonmangel) kann der Gesamtenergieverbrauch um bis zu 50 % sinken, was trotz ausreichender Energiezufuhr zu einer Gewichtszunahme führt. Aber Vorsicht! Wenn Sie glauben, dass eine geringere Ernährung bei einer Hypothyreose Ihre Gewichtszunahme verringert, liegen Sie völlig falsch. Energiedefizite in der Ernährung wirken sich negativ auf die Stoffwechselprozesse aus und führen zu einer Verringerung des ohnehin niedrigen Grundumsatzes, was zu einer weiteren Gewichtszunahme führt.
Eine Schilddrüsenunterfunktion äußert sich häufig in charakteristischen Hautveränderungen – vor allem in übermäßiger Trockenheit und Verhornung der Haut. Die Haut des Patienten hat einen gelblichen Farbton, ist verdickt, trocken und schlecht isoliert. Sie trocknet am gesamten Körper deutlich aus und wird allmählich sehr rau. Schwellungen treten häufig in verschiedenen Körperregionen und im Gesicht auf. Die Nägel sind charakteristisch verdickt und brüchig.
Sexualhormone und Schilddrüsenhormone spielen eine Schlüsselrolle bei der Regulierung der Follikelaktivität (d. h. des Haarwachstumsprozesses). Sie beeinflussen das Haar direkt über spezielle Rezeptoren, die bei Stimulation durch das entsprechende Hormon eine spezifische Reaktion auslösen. Schilddrüsenhormonrezeptoren befinden sich in für das Haar kritischen Bereichen: den Fibroblasten und Keratinozyten des Haarfollikels und sind daher für die Geschwindigkeit des Haarwachstums und die Qualität des produzierten Haares verantwortlich. Schilddrüsenhormone beeinflussen das Haar jedoch auch indirekt, indem sie den Stoffwechsel und die Sauerstoffversorgung regulieren. Infolgedessen gelangen weniger Nährstoffe zum Haarfollikel. Wenn die Schilddrüse daher nahezu vollständig nicht richtig funktioniert, müssen wir damit rechnen, dass sich der Zustand unseres Haares erheblich verschlechtert. Bei der Hashimoto-Krankheit sind neben Haarausfall sehr häufig trockenes, brüchiges, schwer kämmbares und stumpfes Haar.
Ein besonders charakteristisches Symptom der Hashimoto-Krankheit ist plötzlicher übermäßiger Haarausfall. Bei genauerer Betrachtung dieses Problems zeigt sich, dass eine Schilddrüsenunterfunktion die sogenannte Telogenphase des Haarwachstums verkürzt. Es ist erwähnenswert, dass sich der Großteil (über 80 %) der Haare auf unserem Kopf in dieser Phase befindet. Verkürzt sich die Telogenphase, kommt es daher zu plötzlichem und verstärktem Haarausfall. In der Trichologie wird diese Art von Haarausfall als Telogeneffluvium bezeichnet. Ein durch hormonelle Ungleichgewichte verursachtes Telogeneffluvium manifestiert sich innerhalb von 2-3 Monaten nach dem auslösenden Faktor, in diesem Fall einem Mangel oder Fehlen von Schilddrüsenhormonen.
Das Wichtigste, um Haarausfall aufgrund einer Schilddrüsenfunktionsstörung zu stoppen, ist eine schnelle Diagnose und medikamentöse Behandlung, die den Schilddrüsenhormonspiegel wieder normalisiert. Jede Haut- und Haarbehandlung ohne entsprechende medikamentöse Behandlung ist zum Scheitern verurteilt. Es lohnt sich jedoch, besonders auf die Gesundheit und das ästhetische Erscheinungsbild von Haut und Haar zu achten, nicht nur durch die Einnahme von Medikamenten. Der erste wichtige Schritt ist eine Ernährungsumstellung. Ernährung bei Hashimoto-Thyreoiditis – es ist wichtig, ausreichend mehrfach ungesättigte Fettsäuren, antioxidative Vitamine und Wasser zuzuführen, um den Schutz, die Regeneration und die Hydratisierung der Haut zu unterstützen. Eisen spielt eine entscheidende Rolle bei der Produktion von Schilddrüsenhormonen. Sein Mangel in der Ernährung kann den Rückgang der Thyroxinsynthese verschlimmern und die Fähigkeit zur Jodaufnahme verringern. Selen ist eine neue Ergänzung in der Behandlung von Hypothyreose. Untersuchungen zeigen, dass die Einnahme von Selen in einer angemessenen Dosis die entzündliche Aktivität der Schilddrüse durch Verbesserung der Funktion des Immunsystems verringert, die Hashimoto-Krankheit jedoch leider nicht heilt.
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion sollte der Verzehr von Kreuzblütlern und Hülsenfrüchten ebenfalls eingeschränkt werden, da diese kropfbildende Substanzen enthalten, die den Einbau von Jod in Tyrosin bzw. Thyronin verhindern. Eine solche Substanz ist Progoitrin, aus dem Goitrin gebildet wird. Diese Verbindungen kommen unter anderem in Rosenkohl, Weißkohl, Blumenkohl, Gurken und Radieschen vor. Auch Alkylpropyldisulfide, die in Zwiebeln und Erdnussglykosiden vorkommen, wirken kropfbildend.
Bei der Hashimoto-Thyreoiditis sind eine angemessene medikamentöse Behandlung und eine gesunde Ernährung entscheidend. Sobald sich der Schilddrüsenhormonspiegel normalisiert hat, beginnt das Haar allmählich wieder zu wachsen und der Hautzustand verbessert sich. Auch kosmetische Pflege und Nahrungsergänzung spielen eine wichtige Rolle. Dies lohnt sich, da es das Haarwachstum deutlich beschleunigt. Die Haut benötigt jedoch viel Feuchtigkeit – sowohl von innen als auch von außen.
Besonders wichtige Elemente für die Haarregeneration sind Eisen, Zink, Silizium und Magnesium sowie mehrfach ungesättigte Fettsäuren (Pflanzenöle sind eine hervorragende Quelle), Aminosäuren (z. B. aus Meereskollagen, dem von Noble Health empfohlenen Kollagen der Klasse A , getestet am Medical College in Bydgoszcz) und Vitamine – das wichtigste davon ist Biotin (Vitamin B7). Dieses Vitamin ist besonders wertvoll für das Haar, da es die Haarmatrix mit Schwefel versorgt, der für kräftiges Haar unerlässlich ist. Denken Sie bei der Wahl eines Kosmetikums, Nahrungsergänzungsmittels oder einer Diät daran, dass diese Inhaltsstoffe auf der Liste der wichtigsten Bestandteile für gesundes und schönes Haar stehen.
Für die Haut ist die Wiederherstellung des Feuchtigkeitshaushalts von größter Bedeutung. Feuchtigkeitsdefizite, insbesondere über Jahre, schädigen die Haut erheblich. Vor allem Substanzen der extrazellulären Matrix, wie beispielsweise Hyaluronsäure, gehen verloren. Übermäßige Trockenheit schädigt zudem die Kollagenfasern, was zu schnellerer Faltenbildung führt. Durch eine erhöhte Feuchtigkeitszufuhr verbessern wir gleichzeitig die natürliche Regenerationsfähigkeit der Haut und ihr ästhetisches Erscheinungsbild. Bei der Verwendung von Cremes ist es wichtig, darauf zu achten, dass diese Inhaltsstoffe enthalten, die die Feuchtigkeit in der Haut speichern – vor allem natürliche Pflanzenöle (z. B. Argan- oder Traubenkernöl) sowie Feuchthaltemittel (wasserbindende Substanzen) wie die bereits erwähnte Hyaluronsäure. Auch Kollagen, sowohl in Creme- als auch in Nahrungsergänzungsmittelform, wirkt gut bei feuchtigkeitsarmer Haut, indem es die Feuchtigkeitsreserven erhöht und die Kollagenfasern wieder aufbaut.
Autor:
M. Chrzanowska, M.A. – Kosmetikerin, Trichologin
V.Tomaszewicz, M.A. – Kosmetikerin, Trichologin