Ayurveda, oft als Mutter der Medizin bezeichnet, ist eine der ältesten Heilmethoden. 1979 wurde es von der Weltgesundheitsorganisation offiziell als Gesundheitsphilosophie anerkannt.
Dieses Heilsystem entstand vor über 5.000 Jahren in Indien und wird in asiatischen Ländern noch heute geschätzt. Der Name setzt sich aus zwei Wörtern zusammen: Ayus (Leben) und Veda (Weisheit, Wissen). Kurz gesagt ist Ayurveda das Wissen vom Leben. Der hinduistischen Weisheit zufolge besteht eine untrennbare Verbindung zwischen Körper, Seele und Geist des Menschen. Ayurveda betrachtet die Sphären von Körper, Seele und Geist als Einheit, und die Behandlungsmethode basiert auf der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts dieser Sphären. Nur dann kann man von ayurvedischer Heilung sprechen. Sie kann bei allen Erkrankungen des Körpers und Geistes angewendet werden. Jeder Fall wird individuell betrachtet. Es ist wichtig, nicht gegen die eigene Natur zu handeln, niemanden zu imitieren und im Einklang mit sich selbst zu bleiben. Nur so bewahren wir das Gleichgewicht und somit die Gesundheit. Jede Störung dieses Gleichgewichts führt zu Krankheit.
Ayurveda-Praktiker erklären, dass jeder von uns ein einzigartiges Energiemodell besitzt. Je stärker dieses ist, desto widerstandsfähiger sind wir gegen Krankheiten. Wenn wir den ayurvedischen Prinzipien folgen, müssen wir bedenken, dass der Mensch sowohl Körper als auch Geist ist. Wir können den Körper nicht heilen, wenn der Geist krank ist. Diese beiden Aspekte sind eng miteinander verflochten, und um das innere Gleichgewicht zu bewahren, müssen wir gleichermaßen auf unsere körperliche und geistige Gesundheit achten. Heute hören wir immer häufiger von der Untrennbarkeit von Körper und Geist, doch es waren die Hindu-Weisen, die dies schon vor Tausenden von Jahren erkannten und schon damals die Lehren praktizierten, die in den letzten Jahren in unserem Land in Mode gekommen sind.
Ayurveda – wie sieht die Behandlung in der Praxis aus?
Die Therapie wird individuell auf jeden Patienten zugeschnitten. Der Therapeut beobachtet den Patienten aufmerksam und lernt seinen Lebensstil, seine Vorlieben und Gewohnheiten kennen. Er erkundigt sich nach Beruf und Interessen, den Essgewohnheiten des Patienten und nach seinen Belastungen und Sorgen. Nur so können die Ursachen innerer Ungleichgewichte erkannt und die Harmonie wiederhergestellt werden. Während der Untersuchung führt der Arzt auch eine visuelle Untersuchung des Patienten durch, da laut der ayurvedischen Medizin viele äußere Anzeichen auf den inneren Zustand unseres Körpers hinweisen. Nach einer gründlichen Analyse wählt der Arzt basierend auf der Krankengeschichte des Patienten geeignete Methoden aus. Dazu können Kräutermedizin, Reinigungsbehandlungen, eine sorgfältig geplante Ernährung, Yoga und andere Übungen sowie die wichtige Arbeit mit den eigenen Emotionen gehören.
Ayurveda-Diät
Ayurveda befürwortet eine vegetarische Ernährung. Laut der ayurvedischen Medizin werden unverarbeitete, frische Lebensmittel am besten vom Körper aufgenommen und daher schneller verdaut. Nicht nur die Auswahl der richtigen Zutaten (Gemüse, Obst, Säfte, Sprossen, Nüsse, Milch, Getreide, Reis und Gewürze) ist entscheidend, sondern auch die Art und Weise, wie wir sie zu uns nehmen. Essen Sie langsam, in angenehmer und freundlicher Atmosphäre und genießen Sie jeden Bissen. Die Mahlzeiten sollten klein sein und Getränke sollten nach dem Essen eingenommen werden, nicht währenddessen. Essen Sie so viel auf einmal, dass Ihr Magen zu einem Drittel leer ist. Dies hilft Ihrem Körper, die Mahlzeit schneller zu verdauen und Völlegefühle zu vermeiden. Natürlich sind auch regelmäßige Essenszeiten wichtig, mit Pausen von nicht mehr als vier Stunden zwischen den Mahlzeiten.
Ayurvedische Reinigung
Nach den Prinzipien der ayurvedischen Medizin führen wir zunächst eine Reinigung durch. Wir müssen den Körper von allen Giftstoffen befreien, die sich durch ungesunde Ernährung und emotionale Störungen angesammelt haben. Zur gründlichen Reinigung des Körpers können wir Öle, Dampfbäder und sogar Entgiftungsbehandlungen (Inhalationen, Abführmittel) anwenden. Erst nach einer gründlichen Reinigung beginnt ein Spezialist mit der Therapie. Kräuter sind ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Kräuter stärken, reinigen und beugen Krankheiten vor. Kräuter enthalten Wirkstoffe mit entzündungshemmender, antioxidativer und antidepressiver Wirkung. Die Zusammensetzung jeder therapeutischen Mischung wird individuell ausgewählt. Kräuter, Ernährung, Lebensstil – diese neuen Empfehlungen ermöglichen es dem Patienten, das richtige Gleichgewicht wiederherzustellen und so mit seinen Beschwerden fertig zu werden.
Ayurveda-Rezepte
Agnieszka Maciąg ist eine bekannte Verfechterin der ayurvedischen Ernährung. In ihren Publikationen veröffentlicht sie Rezepte für köstliche Gerichte, die mit der ayurvedischen Ernährung vereinbar sind. Eines ihrer Lieblingsrezepte ist ein köstlicher, reinigender Tee.
Zutaten:
- 2 Tassen kochendes Wasser
- 1/2 Tasse Minzblätter
- 1/2 Tasse Löwenzahnblätter
- 3 cm Ingwerwurzel, geschält und gehackt
- 1/4 Teelöffel Kurkuma
- Saft aus 1 Zitrone
Ausführung:
Alle Zutaten außer dem Zitronensaft mit kochendem Wasser übergießen und zugedeckt 15 Minuten ziehen lassen. Anschließend den Zitronensaft hinzufügen, abseihen und den warmen Aufguss trinken.